Hast du schon alle Weihnachtsgeschenke für deine Lieben? Oder gehörst du zu denen, die Geschenke immer erst "last minute" besorgen? Vielleicht findest du den ganzen Konsum rund um Weihnachten ziemlich schrecklich, möchtest aber trotzdem nicht mit leeren Händen dastehen und suchst noch nach Geschenken, die Sinn machen? Oder vielleicht gibt es unter deinen Lieben einen Minimalisten, der materielle Geschenke ablehnt?
In vielen Kulturen gibt es eine zirkuläre Schenkökonomie, die weniger dazu dient, Besitz anzuhäufen, sondern vielmehr dazu, die Gemeinschaft zu stärken.
Und ein minimalistisches, nachhaltiges Geschenk kann nicht nur dem Beschenkten Freude bereiten, sondern auch deine eigenen Werte vermitteln.
In dem Buch „Braiding Sweetgrass“ von Robin Wall Kimmerer (das man auch prima verschenken kann) beschreibt die Autorin, wie sich die Natur einer Sache verändert, je nachdem, wie sie in unsere Hände gelangt. Die Wollsocken, die du im Laden kaufst, sind einfach nur eine Ware. Sie schaffen keine Verbindung zwischen Schaf, Strickmaschinenbediener, dem Verkäufer, dem du dein Geld gegeben hast, und dir selbst. Ganz anders ist das, wenn die Socken ein Geschenk sind. Ein Geschenk schafft eine Beziehung zwischen der Schenkenden und der Beschenkten. Wann immer du die Socken trägst (selbst wenn sie hässlich sind), wirst du dich an die Person erinnern, die sie dir geschenkt hat. Und natürlich vor allem dann, wenn sie selbst gestrickt sind.
Hier habe ich eine Liste von 10 nachhaltigen, sinnvollen und minimalistischen Geschenken zusammengestellt:
Selbstgemachte Geschenke sind etwas Besonderes und wieder total im Trend. Das eigentliche Geschenk ist die Zeit und Sorgfalt der Schenkenden. Das kann bei Marmelade anfangen und hört bei selbstgemachter Kosmetik (Spezialtipp: Lippenbalsam) oder Fotobüchern noch lange nicht auf.
Für Leseratten und Stöberer eignen sich Leseabonnements. Vielleicht gibt es eine Lieblingszeitschrift, die die beschenkte Person regelmäßig kauft. Oder du hast ein tolles Magazin entdeckt. In jedem Fall erneuert sich dein Geschenk so immer wieder.
Möchtest du Bildung, Erholung und Entdeckerfreude verschenken und gleichzeitig eine kulturelle Institution unterstützen? Dann ist eine Jahresmitgliedschaft für ein Museum, die Oper oder einen Botanischen Garten genau richtig. Damit inspirierst du die beschenkte Person vielleicht sogar dazu, in ihrem Alltag kleine Pausen für Kultur und Erholung zu schaffen – warum nicht in der Mittagspause mal eben durchs Museum schlendern?
Egal, ob deine zu beschenkende Person bereits ein erfahrener Yogi ist oder nicht – ein Kurs zur Vertiefung kann nie schaden. Schließlich ist eine der Grundregeln im Yoga, dass man Zeit seines Lebens eine Lernende bleibt… Und Achtsamkeit kann man schließlich auch nie zu viel üben.
Die Geschenke, an die man sich am ehesten erinnert, sind oft weniger Dinge und vielmehr Erlebnisse. Ob übers Wochenende ins Ökohotel, ein paar Tage wandern oder auf Entdeckungstour mit einem nachhaltigen Reiseveranstalter, die Erfahrungen bleiben bestimmt lange im Gedächtnis.
Etwas Neues lernen, sich ausprobieren, spielen – ein tolles Geschenk für jede Altersklasse.
Wie gut kennst du deine Stadt? Lade deine Lieben zu einer Erkundungstour in der Nachbarschaft ein. Mit oder ohne kulinarische Genüsse, Stadtrundgänge unterstützen kleine Unternehmer und vermitteln so gut wie immer jede Menge neues und spannendes Wissen über dein Revier.
Das Fests der Liebe mit einer Spende für einen wohltätigen Zweck oder eine gemeinnützige Institution zu feiern, ist wohl eines der sinnvollsten Geschenke. Das kann ein Tierschutzverein sein, die Caritas, eine Patenschaft für ein Stück Regenwald im Namen deiner Lieben oder etwas anderes, das der beschenkten Person am Herzen liegt.
Meine Mutter hatte ein ganzes Heftchen voller Gutscheine. 1x abspülen, stand da zum Beispiel, und wenn sie nach dem Kochen keine Lust hatte, übernahmen wir den Abwasch (ohne Murren!). Ob du Gutscheine über Kopfmassagen verschenkst, Hilfe beim Reifenwechsel, einen gemeinsamen Ausflug, die Lieblingsjacke ausleihen dürfen oder eine „rote Karte“ für nervige Eigenschaften – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Auch wenn du es mit einem knallharten Minimalisten zu tun hast, heißt das nicht, dass du keine Dinge verschenken kannst. Viele Menschen dieses Schlags finden es toll, wenn man Geschenke einfach restlos aufbrauchen oder wiederverwerten kann. Pralinen und Wein sind ein bisschen aus der Mode gekommen aber ein Geschenk aus ethisch korrekter, umweltfreundlicher Herstellung in nachhaltigen oder wiederverwendbaren Verpackungen kommt sicher gut an.
In unserer Kultur gilt es als unhöflich, Geschenke weiter zu schenken. Nicht so in Kulturen mit einer zirkulären Schenkökonomie. Dort wächst der Wert einer Sache, je mehr Menschen daran Freude und Nutzen haben. Etwas, das freudig und großzügig gegeben wird, muss genauso weitergegeben werden und wird, auf die eine oder andere Weise, auch wieder den Schenkenden erreichen. Auch das ist eine Form von Nachhaltigkeit.