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Erfahrungen und Tipps zur Gründung eines „Private Label“ zum Verkauf via Amazon FBA

Veröffentlicht von Marion am 1. August 2018

Es ist jetzt ein Jahr her, als ich beschlossen habe, mit meiner Selbstständigkeit einen neuen Weg einzuschlagen. Als Workingmom und Reiseverrückte, wollte ich einen Weg finden, wie ich orts- und zeitunabhängig arbeiten kann. Die Idee entstand im Juli, als ich auf einen Blog über Amazon FBA (Fullfilment by Amazon) stieß und gleich an einem Workshop teilnahm. Die Gründung meines Private Labels „Pretty Useful“ folgte im August. Die Produktentwicklung, Prozessoptimierung, das Marketing, der Verkauf beschäftigen mich jetzt schon seit guten 12 Monaten.

Ein Jahr Expedition „Private Label“. Zeit ein Resümee zu ziehen…

Erstens läuft es anders, und zweitens als man denkt. Beim Start meiner Expedition Private Label, hatte ich zum Ziel, in 3 Monaten das erste Produkt im Verkauf zu haben.

Hört Ihr mich lachen?

Na ja, vor einem Jahr fand ich es realistisch, hatte ich es doch so im FBA (Fullfillment by Amazon) Workshop gelernt und in zahlreichen FBA Blogs gelesen.
Nachdem ich dann mein erstes Muster-Produkt in China bestellt hatte und es mit Plastikgestank bei mir zu Hause geöffnet hatte, war schnell klar:
Läuft bei mir so nicht. Mir ist es wichtig, was ich verkaufe, wo es herkommt und wie es verpackt wird. Ich möchte mich mit meinen Produkten identifizieren können. Klingt abgedroschen. Ist aber so.
Jetzt hieß es, die Prozesskette von Anfang an mitzugestalten bzw. zu begleiten. Produkt finden. Material und Produktionsfirmen sowie Verpackung und Konfektionierer finden.

Die Namensfindung

Dazu gehört natürlich ein Markenname. Mir wurde wieder mal in meinem Leben schnell bewusst, dass ich nicht auf Anhieb kreative Schübe bekomme. Wie gut, dass ich viele kreative Köpfe kenne und meine Freundin, eine der kreativsten und Einfallsreichsten Köpfe überhaupt ist. Es spielte sich in etwa so ab (nach tagelangen Überlegungen): „Ich schick‘ Dir gleich mal einen Namen, den ich mir für mein Label ausgedacht habe. Gib mir doch bitte mal ein Feedback, was Du bei dem Namen denkst…Antwort nach Versendung: „Klingt wie Hipster-Kacke. Warte, ich muss mich mal eben schminken für einen Termin den ich gleich habe, da habe ich immer ganz gute Ideen…10min später: „Pretty Useful! Habe ich gerade auch schnell gegoogelt. Die Domain ist noch frei.“ Ich könnte sie immer noch dafür knutschen! Danke! Ich liebe den Namen einfach!

Mein erstes Produkt – eine gute Recherche ist alles

In welche Richtung es gehen sollte, war schnell klar. So hatte ich es auch als Vorlage für die Namensfindung im Kopf. Ich liebe schöne Sachen, die praktisch sind und bestenfalls vielseitig nutzbar sind. Nach einigen Recherchen, hierzu gibt es für Amazon ein wirklich nützliches PlugIn, hatte ich mich entschieden. Mein erstes Produkt sollte ein Stillschal werden, der als Schlauchschal noch zusätzlich als Wind- und Sonnenschutz für die Babyschale und den Buggy genutzt werden kann, sowie als Hygienschutz am Einkaufswagen dienen kann. Ein Multitool für Mamas. Pretty Useful also. Wie schon gesagt, das erste Muster (und auch zweite und dritte!) aus China war ein Flop. Wie soll ich bitte einer frischgebackenen Mutter, ein nach Plastik stinkendes Tuch verkaufen, das nicht mal Schadstoff geprüft ist? Ich recherchierte dann außerdem: ein Stillschal aus Bio-Baumwolle als Multitool ist noch nicht bei Amazon zuhaben. Ich wäre also quasi Konkurrenzlos beim Start.

Los geht’s! Mit einem guten Netzwerk!

Ohne ein gutes Netzwerk klappt es vielleicht auch, wird aber umso schwieriger (wie ich schon bei der Namensfindung erkennen konnte). Ich rief eine Bekannte aus Hamburg an, die selbst ein Modelabel hat und gelernte Bekleidungstechnikerin ist. Und siehe da, sie fand mein Vorhaben spannend und hatte Lust zu helfen und mitzuwirken. Das schwierigste war jedoch, wie sich des öfteren noch rausstellen sollte, zu erklären wie genau das Geschäftsmodell Amazon FBA funktioniert oder was genau jetzt die Anforderungen und nächsten Schritte sind. Wir haben so einige Male aneinander vorbei gesprochen. Und das auch mit Lieferanten und Produktionsbetrieben. Das führte zu einigen Fehlentscheidungen und vielen vielen Lernprozessen. Eigentlich nichts Neues. Fehlkommunikation führte bisher in allen Branchen, in denen ich tätig war, zu den größten Stolperfallen. Fazit: Nimm Dir genügend Zeit für die Kommunikation und lote aus, dass alle auf dem gleichen Stand sind und am selben Ziel arbeiten. Fasse alles nach einem Gespräch nochmal für alle schriftlich zusammen. So vermeidest Du unnötige Fehler, Kosten und Nerven.

Material- und Stoffsuche

Ende September flog ich nach Berlin und traf mich mit Astrid, meiner Bekleidungstechnikerin, auf einer Stoffmesse. Zuvor hatte ich 2 Stillschals von Mitbewerbern auf Amazon bestellt und als Referenzprodukte in der Tasche. Als Laie ist man erstmal erschlagen von der großen Auswahl auf solch einer Messe. Ich hätte gerne in Ruhe gestöbert. Da ich nur einen halben Tag Zeit mitgebracht hatte, mussten wir jedoch zielgerichtet durch die Gänge. Astrid kennt sich dort gut aus und hat mir 4 Stoffhersteller vorgestellt, die Stoffe entsprechend meiner Wünsche anbieten. Bei Dreien davon, bin ich auch fündig geworden. Wir bestellten Musterproben in Astrid’s Atelier.
Und jetzt kommt’s: Eine Probe (mein Favorit) kam nie an. Die Zweite kam nach 10 Tagen und die Dritte (Astrid’s Favorit) erst nach einigen Wochen und vielen Nachfragen.
Juhu, dachte ich, das kann ja heiter werden!

 

Entscheidungen

Ich hatte kein sehr gutes Gefühl dabei, aber ich ließ mich von Astrid überzeugen, dass unsere Nummer Drei, der Stoffproben, die beste Wahl ist. Der Betrieb sitzt in Süddeutschland, stellt ausschließlich Bio- und GOTS-Zertifizierte Stoffe her und hat eine eigene Näherei, in der man direkt das Produkt fertigen kann. Die Stoffe sind der Qualität entsprechend etwas teurer, aber ich kalkulierte dafür weniger Budget für die Verpackung. Leider sind alle Stoffe, die für den Stillschal in Frage kommen Unifarben. Langweilig. Also Frage an den Hersteller, ob sie den Stoff nicht bedrucken können. Das war anscheinend nicht so einfach. Das Muster durfte nicht (Marken- oder Hersteller-) geschützt sein und die Färbung/der Druck musste bei einem externen Betrieb in Auftrag gegeben werden. Ich kürze hier ab: Nach, einigen Wochen hin und her, hatten wir irgendwann endlich ein Muster vorliegen, mit dem wir unseren Stillschal produzieren lassen wollten. Eine klare Aussage und einen exakten Preis gab es nie prompt und oft musste man nach einer Frage, 2-3 Wochen auf eine Antwort warten.
Jetzt fragt Ihr Euch wahrscheinlich, warum ich mir nicht einfach einen anderen Lieferanten gesucht habe. Im Nachhinein frage ich mich das auch. Aber zu dem Zeitpunkt hatte ich die Befürchtung, dass es dann nochmal so lange dauern könnte und ich wollte doch endlich loslegen. Astrid und ich arbeiteten ja auch zeitgleich noch in und an unseren anderen Jobs, so das man da oft nicht so hinterher war bzw. sein konnte.

Produktionsbetrieb finden

Da wir dachten, es wäre doch das Praktischste, plus ökologisch sinnvollste, direkt vom Stoffhersteller die Näherei zu nutzen, blieb die große Suche nach einer Produktionsstätte aus. Jedoch verhielt es sich mit der Fertigstellung unseres Produkts nicht anders, als bei der Stoffbeschaffung. Ein langes hin und her. Eine große Stoffprobe kam zu Astrid. Die machte das Schnittmuster fertig und fertigte ein Musterexemplar an. Dann ging das Muster zu mir in die Abnahme und wieder zurück, mit dem Auftrag die erste Charge zu fertigen. Und bitte!

Produktion

Wir hatten mittlerweile Februar! Also 7 Monate nach meinem Start…Mannomann. Eine genaue Aussage, wann die Einheiten denn fertig wären gab es erstmal wieder nicht. Der Stoff müsste jetzt erstmal bearbeitet werden und zum Textildrucker. Wie sollte ich meinen Launch planen? Und wie soll es weiter gehen, wenn der Verkauf erfolgreich wird und ich nachordern möchte. Astrid beschwichtigte mich, das wären normale Startschwierigkeiten.
Es gab unzählige Mails über Zeitpläne und Kosten. Ja, tatsächlich gab es immer wieder Preiskorrekturen! Und ich dachte, wenigstens damit wären wir durch. Am liebsten würde ich Euch den Mailverlauf hier rein kopieren. So oft dachte ich, das glaubt mir doch keiner!

Was alles parallel stattfand

 

Na ja, ist ja nicht so, dass ich sonst nichts zu tun hatte. Zeitgleich beschäftigte ich mich mit dem Marken- und Patentamt. Ein großes Kapitel für sich. Hierzu wird es irgendwann einen extra Blog geben. Stay tuned!
Mit Hilfe von meiner Freundin und einer Grafikerin entwickelte ich das Pretty Useful Logo. Die Grafikerin zeichnete zudem noch die Bilder, wie der Stillschal verwendet werden kann. Eine tolle Arbeit, die jeden Cent Wert war.

 

 

Mit den Bildern und einer Beschreibung fertigte ich mit Hilfe von meinem Freund und Helfer Christian einen Flyer an, der jetzt als Beilage mit jedem Stillschal versendet wird.

Für die Homepage schrieb ich an den Texten und stellte bestimmt 5x das Konzept um. Was Ihr jetzt seht, ist also ein Prozess von einem Jahr gewesen, der gleitend passierte und den ich wohl auch brauchte.
Ich holte Angebote für Textiletiketten ein. Alleine hierfür gibt es so eine große Auswahl und massive Preisunterschiede auf dem Markt, dass ich dazu einen eigenen Blog aufsetzen könnte. Unglaublich. Das gleiche gilt für die Verpackung und Konfektionierung.

 

Ich habe bestimmt mit 20 Verpackungsherstellern und Konfektionierern gesprochen und bin 20 mal unterschiedlich empfangen worden. Von den Angeboten und Preisen ganz zu schweigen. Letztendlich habe ich mich für einen Konfektionierer in Hessen entscheiden, der auch gleich die Verpackung mit anbot. Alles aus einer Hand, ohne große Wege. Außerdem auf dem Punkt und super sympathisch. Der Einzige, der mich mit meiner kleinen Stückzahl als vollwertigen Kunden angesehen hat und mich entsprechend behandelt h

 

 

 

Weitere Produkte

Da es mir mit dem Stillschal alles zu lange dauerte, beschäftigte ich mich in den Wartezeiten noch mit weiteren Produkten für mein Pretty Useful Sortiment. Finanziell nicht die beste Entscheidung. Man darf nie vergessen, dass die ersten Gewinne schnell für Werbung und Folgeproduktionen draufgehen. Da die Folgeproduktionen aber bereits stattfinden, bevor das Lager bei Amazon leer geht, stapeln sich schnell mehrere Vorkassen Rechnungen.

Ich bestellte doch nochmal Samples aus China und orderte 100 Paracord Armbänder sowie 100 Reisekissen. Und sagen wir mal so, das ganze passierte innerhalb von 8 Wochen. Die Chinesen haben es drauf, was den Kundensupport und das prompte Bearbeiten angeht. Dennoch langfristig nicht mein Weg. Hohe Transportkosten, Zollgebühren und nach meiner Qualitätsprüfung hier in Deutschland, musste ich alleine 10 Armbänder und 4 Reisekissen entsorgen.
Trotzdem konnte ich jetzt endlich üben. Produktfotos schießen bzw. schießen lassen. Ein Produkt bei Amazon anlegen. Produktbeschreibungen erstellen. Etikettieren. In Zukunft wird natürlich beim Konfektionierer etikettiert, aber es schadet ja nicht, einmal den Weg alleine zu gehen.
Mich mit dem Amazon Support anfreunden. Hier läuft auch nicht alles rund, aber die Mitarbeiter geben sich (fast) alle enorm Mühe, einen in allen Punkten zu unterstützen.

 

Marketing

Im Mai waren dann auch endlich die Stillschals fertig und gingen zum Konfektionierer. Jetzt konnte ich endlich die Werbetrommel rühren. Leider war für große Werbemaßnahmen erstmal kein Budget mehr vorhanden. Ich postete auf Instagram und versuchte mich in Social Media Kanälen mit Leuten zu verbinden. Ich setzte Keywords in die Backends bei Amazon und schaltete erstmal für kleines Geld Werbekampagnen auf Amazon. Das sind dann die „Gesponsert“ Produkte, die Ihr immer oben in den Amazon Rankings seht. Andernfalls bist Du auf Seite 20 oder gar nicht zu sehen. Wenn man ausschließlich auf Amazon verkauft, sollte man hierfür also ordentlich Budget einplanen. Ansonsten kommst Du im Ranking bei Amazon nur hoch, mit Verkauf und Rezensionen. Rezensionen sind nochmal ein spezielles Thema, auf das ich (noch) nicht richtig eingehen kann, weil mir bisher die Erfahrung in Bezug auf „was kann und darf ich machen, um Rezensionen zu erhalten“ fehlt.

Mein persönliches „Pretty Useful“ Marketing

Da ich ein lustiges Pottpourri an praktischen Dingen für Unterwegs anbiete und mich nicht (nur) auf Mamas und Babys konzentriere, ist das ganz schön schwer auf dem Markt. Jedes Marketing und Instagram 1×1 sagt Dir, Du brauchst eine Nische. Meine Produkt-Nische ist groß. So bin ich für die meisten nicht greifbar oder zu begreifen. „Was macht sie denn nun eigentlich?“ Ich bin gerne unterwegs, wie viele andere auch. Ich mag praktische Dinge, wie viele andere auch. Ich liebe schöne Dinge, wie viele andere auch. Ich finde es furchtbar in eine Schublade gedrückt zu werden, wie viele andere auch 🙂 Und so ist es nunmal, dass ich viel länger brauchen werde, als wiederum viele andere, die sich auf eine Sache konzentrieren und spezialisieren. Aber: mein Label, meine Entscheidung. Einfach gut!

Verkauf

Der Verkauf wird hoffentlich bald besser. Bisher sind erst eine Handvoll Stillschals bestellt worden. Und das liegt mit Sicherheit nicht an der Qualität. Die ist wirklich top. Es steht und fällt mit der Werbung und der Präsentation. Diesbezüglich könnte ich eine ganze Abteilung beschäftigen. Die habe ich aber nicht. Demnach werde ich weiter wie ein Eichhörnchen, mich mühsam durch Google, Instagram, Pinterest, Facebook vorarbeiten sowie mit weiterem Budget, die Werbekampagnen auf Amazon schalten.

Summa summarum

Alles in allem, machen bei der Produktion die Stückzahlen natürlich den feinen Unterschied. Ich bin mir sicher, dass es auch Probleme gegeben hätte, wenn ich mit 5000 Einheiten gestartet wäre, aber dennoch wäre vieles schneller und pro Stück günstiger geworden. Egal, ob in Deutschland, China oder sonst wo.

Na ja, und für mich persönlich heißt es (wie meine Oma schon sagte): alles zu seiner Zeit. Ich bin nunmal vorerst ein 1-Mann-Unternehmen. Und vielleicht sollte es so sein, dass ich durch das Warten auf andere, meinen Weg finden konnte. Wer weiß, was die Zeit noch so bereit hält?!
Aber vor allem, macht es unheimlich viel Spaß an der eigenen Sache zu arbeiten.

Ich stehe Morgens mit einer ganz anderen Energie, als zu meiner Angestelltenzeit auf. Die Freiheit zu haben, wann ich arbeite, wo ich arbeite und wie ich arbeite ist einfach der Hammer.

Für alle die noch Überlegen: Machen! Legt einfach los. Der Weg und manchmal auch das Ziel, findet sich. Ganz sicher! 🙂

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