In diesem Monat, in dem es im Rest der Welt drunter und drüber geht, gibt es auch in unserer kleinen Familie einige Veränderungen. Wir sind jetzt vier! Geboren in einem Jahr, das sicherlich seinen Platz in den Geschichtsbüchern einnehmen wird, hat unsere zweite Tochter ihren Platz bei uns gefunden. Mit ihr verändern sich auch unsere Ansprüche ein wenig. Wir wollen zwar nach wie vor und eigentlich umso bewusster minimalistisch und nachhaltig leben. Gleichzeitig wissen wir, dass mit zwei Kindern ganz andere organisatorische Herausforderungen auf uns zukommen.
Solange meine zweite Tochter und ich in diesem symbiotischen Zustand der ersten Wochen und Monate leben, brauchen wir nicht viel für sie ( Minimalismus mit Kindern). Stillen ist ja etwas ungemein Praktisches und mit meinem vielseitig verwendbaren Stillschal ist das auch unterwegs recht einfach zu meistern. Allerdings bin ich dann doch jedes Mal wieder überrascht, wie viel man glaubt dabei haben zu müssen. Für alle Fälle und Eventualitäten gerüstet zu sein, ist wohl irgendwie typisch für Mütter – ob wir wollen oder nicht. Ich erinnere mich gut an die Zeit, als die Erste so klein war… meistens ist die Wickeltasche größer als das Baby selbst.
Ein bisschen Respekt habe ich davor, mit zwei Kindern unterwegs zu sein. Womöglich zwei Taschen packen zu müssen. Meine erste Tochter, die jetzt plötzlich die Große ist, hat mittlerweile ganz andere Bedürfnisse als das Baby, und als Eltern wollen wir natürlich beiden gerecht werden. Gerade für Babys und Kleinkinder gibt es unendlich viel, was nur einem ganz speziellen Zweck dient. Und dann nur noch ausrangiert werden kann, wenn es seinen Zweck erfüllt hat, wie die Wickeltasche mit aufgedruckten Häschen und extra Warmhaltefach für das Fläschchen. Die wohlbekannten Fallen der Spezialisierung, auf die wir trotzdem immer wieder gern hereinfallen, weil wir ja nur das Allerbeste für unsere Kinder wollen. Und manchmal vergessen, dass das Beste vielleicht doch das ist, was die größte Verwendungsvielfalt und Gebrauchsdauer mit sich bringt.
Wer mich kennt weiß, dass ich immer auf der Suche nach Lösungen und Produkten bin, die so vielseitig und praktisch einsetzbar sind wie möglich. Meine Musselintücher sind eines meiner liebsten Accessoires, weil ich nicht nur das Kind darin einwickeln oder darauf ablegen kann, sondern sie sich mit der japanischen Knotentechnik Furoshiki auch ganz einfach in eine Tasche umwandeln lassen. Allerdings fehlt mir manchmal schlicht die Zeit zum Knoten. Und vielleicht liegt das gerade auch ein kleines Bisschen an den Mutterhormonen, die alles weich und lose haben möchten. Und bitte trotzdem organisiert.
Am liebsten sind mir deswegen zurzeit meine XL Stofftaschen. Die habe ich wiederentdeckt, weil einfach so viel reinpasst. Alles fürs Baby und alles für die Große. Und alles, was ich unterwegs für mich selbst brauche. Das vergisst man als Mutter ja ab und zu.
Ich finde an den Taschen super, dass sie so flexibel sind und bereitwillig alles in ihrem weichen Bauch aufnehmen, was man vielleicht zufällig mal brauchen könnte. Dass sie es genauso bereitwillig wieder hergeben. Dass ich auch meine Jacke oder ein Tuch einfach oben drüber werfen kann, und die Träger immer noch lang genug bleiben, um nicht die Schulter abzuschnüren. Mit einem Tasche-in-Tasche System bleibt es dennoch total übersichtlich.
Und notfalls kann ich auch das Kind darin verstecken. Das ist natürlich ein Scherz, aber die Große hat tatsächlich schon gefragt, ob sie das Baby darin herumtragen darf. Nachdem sie selbst mit der leeren Tasche über dem Kopf durchs Haus gegeistert war und uns in ihr ‚Boot‘ eingeladen hatte. Und das zeigt mir einmal wieder, dass das beste Produkt eines ist, das neben seinen offensichtlichen mehrfachen Funktionen noch eine ganz wichtige hat: nämlich die Fantasie und den Erfindungsgeist anzuregen.